Hallo liebe Leser, endlich bin ich wieder Zuhause. Naja eigentlich bin es schon seit Sonntag aber ich hatte so viel zu tun und zwischendurch auch noch Geburtstag und naja ruckzuck ist eine Woche um und ich wieder eine Jahr älter...
So jetzt hab ich mir aber endlich mal die Zeit genommen und die besten der ca. 270 Bilder in Ruhe durchgeschaut um Euch von meinem Praktikum zu Berichten. Es war total klasse dort, wir durften die ganze Zeit an den echten Dinosaurierknochen des Europasaurus Holgeri arbeiten. Die Leute waren alle super nett und wir haben richtig viel gelernt.
Tja viele denken Dinosaurierknochen sind groß und stabil, von wegen. In dem Steinbruch Oker im Harz wo sie gefunden wurden wird der Kalkstein gesprengt und dazu kommt noch das es sich um eine Zwergsauropoden Art handelt die sich auf einer Inselgruppe angepasst hat und max. bis zu 8m lang war.
Das bedeutet im Klartext das die Knochen nicht gerade riesig sind und wenn man nicht aufpasst und keinen Kleber benutzt fliegen einem die kleinen Knochenstückchen durch die Druckluft um die Ohren und wenn man pech hat zerbröseln sie auch noch...
Und das ist der besagte Inselzwerg.
Ein Lebensgroßes Modell des Europasaurus Holgeri
Und das ganze nochmal in Skelettform (Kunststoffnachbildung)
Hier sieht man gut den Größenunterschied zwischen dem Giraffatitan (früher Brachiosaurus) und dem Europasaurus Holgeri
So sehen dann die echten Knochen aus
Kleine Rippe eines Europasaurus ca. 8cm lang und 1 cm breit, leider fehlte bereits ein Stück
Ein Beckenknochen das habe ich nicht präpariert es war schon fertig ca. 25cm lang
So sehen die Gesteinsbrocken aus bevor man daran arbeitet
Und so danach alles was weggebrochen ist wird mit einer Knetartigen Masse aufgefüllt die dann am nächsten Tag ausgehärtet ist, sie dient als Lückenfüller und zum stabilisieren der Knochen. Bei diesem Stück haben wir ein Beckenknochen oder ein Schulterblatt vermutet sicher kann man es erst nach Freilegung bestimmen.
Gearbeitet wird mit einem Stiftartigen Druckluftmeisel der nicht schleift wie ein Dremel sondern wie Hammer und Meisel vor und zurück schlägt damit das Gestein vom Knochen abgelöst werden kann.
Klingt ein bisschen wie beim Zahnarzt hehe aber es gibt auch Ohrstöpsel sonst hat man am Ende des Tages immer so ein Bienenartiges summen im Ohr...
Hier liegen zwei Stichel ein großer für die groberen Vorarbeiten und ein kleiner für die Feinheiten.
Schutzbrille und Maske sind bei längeren Arbeiten ein absolutes Muss. Leider ist das Bild etwas unscharf.
Was das Kleben betrifft es sollte nie direkt aus der Tube geträufelt werden sonst wird es zuviel am besten etwas in ein kleines Plastickgefäß geben und mit einem Instrument das einen Kugelkopf besitzt den Kleber an die Stellen auftragen wo es notwendig ist. Sonst sitzt man stundenlang mit Wattestäbchen und Aceton dran den Kleber wieder runter zu bekommen, das macht keinen Spaß...
Direkt neben dem Park gibt es einen weiteren Steinbruch in dem Spurenfossilien im Sandstein gefunden wurden.
Hier handelt es sich um eine Raubsaurierfährte vermutlich von einem kleinen Allosaurus.
Und Spuren von Iguanodonten wurden gefunden
Das sah dann vermutlich so aus.
So mehr Bilder der Dinosauriermodelle zeige ich Euch nicht vielleicht wollt ihr das alles ja mal live vor Ort erleben.
Natürlich gab es auch ein Parkrestaurant und was gibt es wohl in einem Dinopark?
Natürlich Dinoschnitzel ;-D
So ich hoffe dieser Post hat Euch gefallen und ich konnte Euch meinen Beruf ein wenig näher bringen. Ich kann Euch einen Besuch im Dinosaurierpark Münchehagen nur empfehlen ;-)